A40-Planfeststellungsbeschluss für den östlichen Stadteingang

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ziffer2BETON STATT INTELLIGENZ UND AKZEPTANZ IM OSTEN

Update 2022: Der sechsstreifige Ausbau der B1 zwischen in Unna und der B236 in Dortmund zur Autobahn erweist sich als verkehrlich unsinniges Vorhaben.

Eine bereits heute sechsspurige Fahrbahn besteht innerhalb Dortmunds (Leni-Rommel-Straße bis B236), sodass die Leistungsfähigkeit nicht erhöht wird. Staus entstehen an Signalanlagen, vor allem am Knoten Semerteichstraße/Voßkuhle, mit Rückstau bis über die B236 nach Osten hinaus, daran wird sich nichts ändern. Zwischen Unna und Leni-Rommel-Straße aber waren Staus praktisch unbekannt.

Auch der lange beschworene Tunnel in der Gartenstadt hätte am nächsten Engpass, der vier-streifigen Unterführung an der Märkischen Straße nichts geändert. Den Preis einer anschließenden, mindestens acht-streifigen oberirdischen Trasse mit Kahlschlag und "eingemauert" bis zum Knoten B54 wollten die Dortmunder Verantwortlichen nicht zur Kenntnis nehmen. Bund und Land NRW haben das Drama mangels Wirtschaftlichkeit schließlich beendet. Dortmund hat einen Autobahnring, braucht auch keine Volluntertunnelung: Die Stadt muss ihre Verkehrsplanung ändern.

Der Ausbau für Tempo 130 ist bei den geringen Anschlussabständen in städtischer Umgebung unsinnig, überdimensionierte Lärmschutzwände sind die Folge. Zugleich soll der Komplettverlust der B1-Allee zwischen Am Gottesacker und Marsbruchstraße durchgesetzt werden – obgleich nach dem gültigen Gestalthandbuch B1/A40 und einem vom Rat beschlossenen Bepflanzungskonzept eine beidseitige Alleepflanzung einfach möglich ist.

Dabei sind die Problematik des Zustauens der Knotens B1/B236 sowie gefährliche Auffahrtspuren ungelöst, der geplante halbseitige Fahrbahnausbau zur Autobahn an der Stadtkrone Ost ist verkehrlich dysfunktional, dazu städtebaulich miserabel. Der Westfalendamm muss bis zum Anschlusspunkt Am Gottesacker eine Stadtstraße bleiben.

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Rechtskräftige A40-Planungen fügen Dortmund erheblichen Schaden zu

Lärmschutz ist wichtig. Schon deshalb war die Einstufung der A40 für Tempo 130 in der Stadt unangemessen. Die Folgen sind überdimensionierte, bis zu 8 Meter hohe Lärmschutzwände an der Stadtkrone Ost. Diese wären bei zeitgemäßer Verkehrssteuerung und Geschwindigkeitsregelung so nicht nötig. Nichts rechtfertigt auch den unwiederbringlichen Verlust der gesetzlich geschützten B1-Allee.

Der Bau einer ungestalten Autobahn im Abschnitt zwischen B236 und Anschlussstelle Aplerbeck zerstört Dortmunds weitbekanntes östliches Eingangstor, den neuen Dienstleistungsstandort und ein historisches Stück Stadtidentität für immer.

Eine A40-Baugenehmigung liegt vor. Die vom Rat der Stadt eigens beauftragte „Gestaltungskonzeption der Verkehrsbauwerke“ wurde ignoriert. Der Oberbürgermeister hat fest vereinbarte Planungsregeln des regionalen Gestalthandbuchs A40 / B1 – gemacht für Lagen wie an der neuen Bundesbank und dem ADAC-Gebäude – aufgegeben. Aus dem Versagen im Westen wurde nichts gelernt.

 

Bild 4: Planung mit 8m hoher Lärmschutzwand, Straßen.NRW
Bild 4: Planung mit 8m hoher Lärmschutzwand, Straßen.NRW

Fazit

  • Eine gewollte Raserei-Autobahn die im Stau endet, gestaltloser Ingenieurbrutalismus pur mitten in Dortmund, ungebremster Verkehrsdruck auf die überlastete B1.
  • Keine wirkliche Vorsorge für die Verbesserung des B236-Knotens oder die Stadtbahnplanung.
  • Am Ende soll alles bunt angepinselt werden.

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meint: Ein Autobahn-Vorhaben, das mehr neue Probleme schafft, als es alte löst, wird Realität. Dortmunds Stadtkrone Ost kommt ohne Not unter die Räder, die Stadt hat ihr Aushängeschild der B1-Passage aus der Hand gegeben.

Noch könnte der genehmigte Autobahn-Ausbau westlich der Anschlussstelle Aplerbeck stadtverträglich verbessert werden. Beste Lösungen liegen vor. Die Autobahn kennt sie. Dies können alle Seiten vertreten.

Am Neubaugebiet Stadtkrone Ost muss – ohne Tunnel – auf jeden Fall umgeplant werden, der Westfalendamm muss eine Stadtstraße bleiben!

Bild 5: So soll es sein - nach den vereinbarten Planungsregeln für die A40
Bild 5: So soll es sein - nach den vereinbarten Planungsregeln für die A40

Wer rettet den östlichen Stadteingang mit der Stadtkrone Ost?

Die Genehmigung der Bezirksregierung Arnsberg für den sechsstreifigen Ausbau der B1 zur A40 zwischen B236 und Kreuz Unna liegt vor.

Eine Verbesserung der Planung für einen leistungsfähigen sechs-streifigen Ausbau an der Stadtkrone Ost ist noch immer möglich.

Selbst eine vorläufige Zurückstellung der Realisierung dieses verkehrlich unbedeutenden Teilabschnitts ist unproblematisch. Denn die früher oberirdisch kreuzende Stadtbahn ist bereits „unten“, der Verkehr kann frei fließen.

Unausgegorene Planung hate Folgen für andere B1-Abschnitte

Die gefährliche südliche Auffahrt von der B236 wird festgeschrieben.  Völlig unklar war, wie an diesem Engpass ein sechsstreifiger Tunnel später an das Kreuz B1 / B236 angeschlossen werden könnte. Und wo sollten die sechs Tunnelspuren als Rampen in die Erde gehen? Wie passte dieser Tunnel mit Auf-und Abfahrten in den Stadtraum? Jetzt baulich einengende Fakten zu schaffen erschwert einen Tunnel.

Nachteile für Stadtbahnausbau: Für die Stadtbahn-Planung im ausgeklammerten Mittelstreifen der B1 und ebenso für die Fahrbahnen zwischen Am Gottesacker und B236 liegt keine Lösung vor. Wieso ein unkoordiniertes Einzelvorhaben, wo die Planer zukünftig jeden Dezimeter Breite gebrauchen? Hier ist weitsichtige Ingenieurplanung für Straßen-, Schienen- und Haltestellenausbau gefragt.

Bild 6: Planung transparente Lärmschutz mit neuer Allee, Stadt Dortmund
Bild 6: Planung transparente Lärmschutz mit neuer Allee, Stadt Dortmund
Bild 7: Mehr Stau - woran wir uns gewöhnen müssen, auch im Osten.
Bild 7: Mehr Stau - woran wir uns gewöhnen müssen, auch im Osten.

Nachteile für die ganze Stadt:

Der jetzt beginnende Ausbau östlich der B236 wird mehr Stau erzeugen als vermeiden, da die B1 in die Stadt hinein schon überlastet ist. Mehr Lärm und Luftschadstoffe sind die Folge, ohne dass der Verkehr im Osten besser fließt. Es ist unverantwortlich, jetzt unnötigen Verkehrsdruck zu schaffen, der nur mit einem Tunnel zu bewältigen wäre. Dessen Planung ist aber nicht absehbar.

Bild 8: Einfach mögliche Ersatz-Allee an der A40 bis zum Gottesacker, Vorschlag Stadt Dortmund 2018. Doch die Autobahnplaner wollen nicht, wozu sie sich verpflichtet hatten: B1-Alleebäume.
Bild 8: Einfach mögliche Ersatz-Allee an der A40 bis zum Gottesacker, Vorschlag Stadt Dortmund 2018. Doch die Autobahnplaner wollen nicht, wozu sie sich verpflichtet hatten: B1-Alleebäume.
Hier kein Autobahnausbau, kein Tempo 130! Beidseitig vervollständigte Allee, Verkehrssteuerung, selbst Tempo 80 ist noch zu viel für eine Stadtstraße.
Hier kein Autobahnausbau, kein Tempo 130! Beidseitig vervollständigte Allee, Verkehrssteuerung, selbst Tempo 80 ist noch zu viel für eine Stadtstraße.